Aufgrund des Hypes, der seit spätestens Freitag das gesamte Netz erfasst hat, möchte ich an dieser Stelle mal wieder einen „Beyond Banking“-Beitrag schreiben.
Als Apple-Fanboy habe ich mir es natürlich nicht nehmen lassen, endlich ein größeres iPhone zu ordern, nachdem ich auf das iPhone 5 S verzichtet hatte und seit mindestens einem Jahr neidisch auf die Android-Fraktion geschaut habe.
Der Spaß begann, als ich wegen der Bestellung und Vertragsverlängerung bei der Telekom-Hotline anrief.
Entgegen anderen Erfahrungen, über die im Netz berichtet wurde, hatte ich sehr schnell einen freundlichen Kundenbetreuer am Telefon. Und eigentlich sollte das ein kurzes Gespräch werden: Vertrag verlängern, gesponsortes iPhone 6 plus bestellen.
Das war zu einfach gedacht. Mein Vertrag lasse sich nicht verlängern.
Na gut – also „schnell“ über eine neue Vertragsvariante nachgedacht und wegen des Rabatts für den Mobilfunk gleich noch einen neuen Festnetzvertrag vereinbart. Das Interesse am iPhone hat die Telekom mal eben für eine versteckte Tariferhöhung genutzt (s. Gutjahr)
Danach hat alles gut geklappt und Freitag 8:30 Uhr (!) kam das Paket. Mein erster Gedanke nach dem Auspacken: „ist das RIESIG!“
Und auch nach mittlerweile drei Tagen denke ich das noch immer. Aufgrund der ungewohnten Größe und des kursierenden Videos des ersten Australiers beim Auspacken seines iPhones behandle ich meines wie ein rohes Ei.
Mein erster kurzer Erfahrungsbericht (zum iPhone 6 plus und iOS 8):
das Ding ist riesig – falls ich es noch nicht erwähnt habe. Auf dem Titelbild ist übrigens links das Telefon (rechts ist ein 15“ Macbook Pro).
Es in einer Hand nur zu halten ist bereits eine Herausforderung, es dann auch noch zu bedienen schwierig (aber hoffentlich mit Gewöhnung möglich). Der Double-Tap zur Einhandbedienung ist zwar eine schöne Idee von Apple, aber so umständlich, dass ich meist doch den zweiten Zeigefinger aus der Nase nehme und damit tippe.
Ich wollte groß – jetzt habe ich groß. Und das Display ist unglaublich gut. Mein iPad mini wird wohl überflüssig werden. Das iPhone liegt gut in der Hand (wenn nicht die Angst vorm Fallenlassen wäre), Telefonieren fühlt sich allerdings seltsam an, weil es so riesig ist (hatte ich das schon gesagt?). Touch ID kannte ich bisher nicht, ist aber ein sehr nettes Feature. Und die Kamera ist klasse.
Alle von mir imaginierten Vorteile eines großen Display sind eingetroffen – Texte lesen, Videos gucken und Spiele spielen ist wirklich wesentlich besser.
Geschwindigkeitsbenchmarks, Pixelauflösung und sonstige technische Daten finden sich überall im Netz, daher fange ich damit hier erst gar nicht an. Immerhin: die Batterielaufzeit beträgt bei de facto Dauernutzung in den ersten Tagen einen ganzen Tag.
Was ich hardwareseitig extrem ungünstig finde, ist die Platzierung des An-/Aus-Schalters an der rechten Gehäuseseite – direkt gegenüber der Laut-/Leise-Tasten. Somit drücke ich meist beide Tasten gleichzeitig und muss immer nachsehen, ob es aus-, oder nur lauter/leiser gestellt ist.
iOS 8 hat einige Vorteile, insbesondere die QuickType-Funktion finde ich super. Die Widget-Funktion einiger Apps ist auch nett, allerdings muss man zur Ansicht vom oberen Bildschirmrand nach unten wischen. Und ich hatte wohl schon erwähnt: das Ding ist riesig – keine Chance bei Einhandbetrieb.
Interessanterweise zeigt mir die Mail-App von Apple dauerhaft „Am Samstag aktualisiert“ an – schön wär’s, wenn so wenige Mails kämen.
Hilfreich bei iOS 8 ist die Möglichkeit, beim Verfassen neuer Mails auf den Posteingang zugreifen zu können, z.B. um Infos aus anderen Mails zu finden. Auch hier wieder: von oben herunterwischen…..
Ausserdem funktionieren einige Apps unter dem neuen Betriebssystem noch nicht optimal. Das wird sich hoffentlich mit der Zeit erledigen.
Mein Fazit?
In den nächsten Tagen werde ich weiter testen, ob ich im Tagesgeschäft mit den 5,5 “ klarkomme – ich bin da guter Dinge. Allerdings habe ich vor, das 4,7“ Gerät zumindest mal live anzugucken.
Als Apple-Jünger muss man sich eben erstmal an so bahnbrechende Neuerungen wie ein vernünftig großes Display gewöhnen.
Für das neue iPhone gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung – und weil der Druck, es direkt am ersten Tag besitzen zu müssen, nun entfällt, mein Tip: iPhone 6 und 6 plus beide mal in die Hand nehmen und ausprobieren.