Deutsche Bank Digital Factory

Mein Beitrag bei dem (gerade prämierten – Glückwunsch!) Blog finanz-szene.de zu Banken als Plattformen hat einige Reaktionen hervorgerufen – positive wie negative. Die interessanteste Reaktion kam von Michael Koch, Managing Director – Head of Factory & Head of Online- and Mobile Banking @ Deutsche Bank. Er hat mich zu einem Besuch der Factory eingeladen. Schon allein die Titel wären einen Besuch wert gewesen, die Digital Factory noch viel mehr.

Heute durfte ich mir also live ansehen, wie die Deutsche Bank die Digitalisierung angeht. In einer Stunde habe ich im Schnelldurchlauf einiges sehen und hören können. Und muss bezüglich meiner Kritik in dem verlinkten Artikel ein wenig zurück rudern, zumindest was die Deutsche Bank angeht. Inhaltlich darf und will ich nicht viel verraten, dazu war die Zeit auch zu kurz. Aber im Norden von Frankfurt hat man offensichtlich verstanden, wie eine – auch aus meiner unwesentlichen Sicht – Bankenplattform aussehen sollte. Bereits ein paar Tage zuvor hatte ich meinen Bankberater bei der Deutschen auf den bei Facebook beworbenen „ZinsMarkt“ angesprochen und er hat mir tatsächlich Festgeldangebote von anderen Kreditinstituten genannt. Das war allerdings nur ein erster, kleiner Schritt.

Michael Koch hat mir noch einige weitere Pläne genannt und ich habe bereits die Deutsche Bank App geladen. Das wird in der nächsten Zeit sehr spannend. An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die Einladung und den Rundgang. Leider konnte ich bei der Demonstration der App kein Frontrunnig betreiben, da die App meiner Bank beim Wertpapierkauf nicht schnell genug gewesen wäre.

Nicht ganz einig werden konnten wir uns hinsichtlich der Robo-Advisor. Ich bin weiterhin der Meinung, dass für 90% der Anleger ein einfaches, automatisiertes System ohne weitere menschliche Einflussnahme optimal wäre. Als Volkswirt unterstütze ich jedoch die Weiterbeschäftigung von Chefvolkswirten zur Makroanalyse und auch den CIO würde ich nicht sofort entlassen. Die Zukunft wird zeigen, ob Künstliche Intelligenz nicht auch diese Jobs überflüssig macht.

Nachdem ich heute Michael Koch und die Digital Factory (und bereits im letzten Jahr Arno Walter von der comdirect) kennenlernen durfte, sehe ich nicht mehr ganz so schwarz für die Zukunft der deutschen Kreditinstitute. Allerdings sind beides kleine Boote, die die großen Tanker ihrer (Konzern)Mutterhäuser auf den richtigen Weg ziehen müssen. Es bleibt zu hoffen, dass ihnen das gelingt. Ansonsten stehen einige FinTechs in den Startlöchern.

Die Bank als Plattform? Diese Idee zeugt von Naivität und Unkenntnis

Für Finanz-Szene.de durfte ich im Gästeblog heute meine Meinung zu der Idee „Bank als Plattform“ darstellen. Da das Plattform-Modell seit längerer Zeit als das nächste große Ding propagiert wird, möchte plötzlich jedes Kreditinstitut seine eigene Plattform gründen. Warum das meines Erachtens nicht funktioniert, kann man hier nachlesen:

>> Die Bank als Plattform? Diese Idee zeugt von Naivität und Unkenntnis

Der menschliche Vorteil – Bankkarrieren der Zukunft

Heute wurde mein neuer Beitrag bei „Der Bank Blog“ veröffentlicht. Darin beschäftige ich mich mit der Frage, welche Tätigkeiten für Menschen übrig bleiben, wenn die Maschinen uns unsere Arbeit wegnehmen.

>> „Der menschliche Vorteil – Bankkarrieren der Zukunft. Welche Arbeit bleibt nach der Digitalisierung noch übrig?“

DSGVOooh

Liebe Leserinnen und Leser,

leider sehe auch ich mich genötigt, Sie mit dieser kurzen

Information gem. Art. 13 EU-Datenschutz-Grundverordnung

zu belästigen. Ich freue mich über Ihr Interesse an meinen – seltenen – Blogposts. All about Banking wird von mir rein privat und für Sie als LeserIn kostenlos betrieben.

Sofern Sie diesen Post als E-Mail lesen, haben Sie sich irgendwann einmal auf meiner Seite für das E-Mail-Abo angemeldet – vielen Dank dafür. Selbstverständlich können Sie dieses Abo jederzeit kündigen. Sie haben ein Recht auf Auskunft über die zu Ihrer Person gespeicherten Daten. Für den Versand dieser Benachrichtigung über einen neuen Blogpost wurde die von Ihnen angegebene E-Mail-Adresse gespeichert und ausschliesslich zu diesem Zweck von mir verwendet.

Als AbonnentIn willigen Sie – jederzeit widerruflich – in die Datenverarbeitung zu dem o.g. Zweck ein. Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung ist Art. 6 Abs. 1a EU-DSGVO.

Weitere Informationen finden Sie in meiner Datenschutzerklärung unter: https://buschmeier.wordpress.com/impressum

Bis zu zwei Drittel aller Bankjobs gehen verloren

Nachdem es hier sehr lange sehr ruhig war, geht es jetzt Schlag auf Schlag mit den Beiträgen.

Für Capital durfte ich einen Gastbeitrag schreiben, in dem ich auf die düsteren Prognosen hinsichtlich der Jobverluste im Bankenbereich noch einen draufsetze.
Don’t shoot the messenger.

Capital: Bis zu zwei Drittel aller Bankjobs gehen verloren

Digital Leadership wird zentraler Erfolgsfaktor

Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass ich seit einiger Zeit immer wieder Beiträge auf „Der Bank Blog“ veröffentlicht habe. Bei einem persönlichen Treffen hat mich der Betreiber des Blogs, Dr. Leichsenring, gefragt, ob ich aus den sporadischen Artikeln nicht eine regelmäßige Beitragsserie machen möchte.

Ich freue mich, hier auf meinem Blog mitteilen zu können, dass ich zukünftig regelmäßig auch bei „Der Bank Blog“ zu lesen sein werde – vermutlich sogar häufiger als hier bei „All About Banking“. Selbstverständlich werde ich an dieser Stelle meine Artikel verlinken.

Den Anfang der Serie macht mein Beitrag „Digital Leadership wird zentraler Erfolgsfaktor“ – Auswirkungen der Digitalisierung auf die Führung in Kreditinstituten.

Mehrwerte etablierter Banken

Und wieder einmal durfte ich für Der Bank Blog einen Gastbeitrag schreiben. Dieses Mal habe ich mich mit der Frage beschäftigt, welche Mehrwerte etablierte Banken im Rahmen der Digitalisierung noch bieten.

>>Welches sind die Mehrwerte etablierter Banken im Vertrieb? – Chancen der Digitalisierung für traditionelle Finanzdienstleister

Bankjobs – Interview mit der Frankfurter Neuen Presse

Der Frankfurter Neuen Presse durfte ich meine Einschätzung zur Zukunft der Bankarbeitsplätze in Frankfurt erläutern. Neben den Auswirkungen der Digitalisierung ging es insbesondere um neue Jobs aufgrund des Brexit.

Frankfurt sollte auf FinTechs setzen – Zwei Drittel der Bankjobs fallen weg

N.B.: dem aufmerksamen Leser stellt sich vielleicht die Frage, warum es heute zwei Drittel der Jobs sind, während ich in meinem Artikel im Der Bank Blog im November noch von rund 50 Prozent spreche. Das ist weder Donald Trump noch neuen Erkenntnissen geschuldet, sondern lediglich der Tatsache, dass m.E. in den Bankzentralen in Frankfurt mehr Arbeitsplätze wegfallen werden als bundesweit.

Don’t bank on Banks

Zunächst erst einmal ein gutes und gesundes neues Jahr allen meinen Leserinnen und Lesern.

Fraglich ist jedoch, ob 2017 für Bankenvorstände und -mitarbeiter wirklich ein gutes Jahr wird. Sofern sie sich in der gleichen Filter-Bubble wie ich befinden, sollten sie gestern und heute in kurzer Abfolge erschreckt worden sein.

Zunächst kam wieder einmal eine Meldung über potenziell einzuführende Negativzinsen (auch) für Privatkunden. In diesem Fall handelt es sich um die Münchner Sparkasse, die laut darüber nachdenkt. Geschäftskunden und „vermögende Privatkunden“ werden bereits für das Überlassen von Geld von der Sparkasse zur Kasse gebeten. Auch Kleinsparern Negativzinsen aufzubürden trauen sich die Münchner aber z.Zt. erst, wenn ein anderes Institut den Anfang macht. Weitere Sparkassen und Genossenschaftbanken warten ebenfalls (sehnsüchtig?) auf die Bank, die den Schwarzen Peter zieht. Danach wird es bundesweit sehr schnell gehen mit den Negativzinsen.

Das ganze geschieht vor dem Hintergrund bereits wieder eingeführter bzw. massiv erhöhter Gebühren für die Kontoführung, nach Jahren wieder steigender Inflation in Deutschland und einer bereits eingeläuteten Zinswende in den USA. Kombiniert mit einer besonderen Sensitivität der Kunden hinsichtlich Negativzinsen verspricht das interessant zu werden.

Die nächste Meldung meiner Filter-Bubble ist das Ergebnis einer Umfrage der Unternehmensberatung Accenture. Demnach können sich ca. 30% der heutigen Bankkunden vorstellen, mit ihren Bank- und Versicherungsgeschäften zu Google, Facebook oder Amazon zu wechseln, sofern diese Internetunternehmen auch Finanzdienstleistungen anbieten würden. Meiner Einschätzung nach liegt der Anteil wechselwilliger eher noch höher und Negativzinsen böten zusätzlich einen starken Anreiz.

Und dazu passt die dritte Meldung. Facebook besitzt seit Dezember eine europäische „Payment License“. Hinzu kommt demnächst die Umsetzung von PSD2 (Payment Service Directive), die Banken verpflichtet, ihre APIs (Application Programming Interface/Schnittstelle) Drittanbietern zur Verfügung zu stellen. Damit kann sich dann z.B. Facebook sämtliche Kontodaten ziehen und auswerten.

Do the math – warum sollte man dann noch zur Bank gehen oder auch nur die jeweilige Banken-App nutzen? IBAN eingeben, oder doch lieber einfach den Namen des Empfängers?

Im schlimmsten Fall verlieren Banken auf diesem Wege vollständig den Kundenkontakt und damit sämtliche Möglichkeiten der Einflussnahme sowie des Vertriebs und werden zur unsichtbaren „Werkbank“ der Internetriesen.

Happy New Year.